Geschichte

Der Forstbetrieb Rauschenberg wurde im Jahr 1953 von Gerhard Hanke gegründet. Die erste Betriebsfläche befand sich in Brodenbach in der Lage "Im Rauschenberg" wodurch der Betrieb seinen Namen bekommen hat. Bereits zu dieser Zeit verschrieb sich der Gründer der nachhaltigen Bewirtschaftung der Betriebsflächen, doch bereits in den ersten Jahren des Betriebs kam es für den Gründer zu einem Schlüsselerlebnis. In den sechziger Jahren war es in der Weihnachtszeit schwierig einen formschönen Weihnachtsbaum zu finden, der den Ansprüchen der Familie genügte. Vom langen Suchen nach dem perfekten Baum fürs Wohnzimmer entschied Gerhard Hanke als erster in der Region mit der Zucht von Weihnachtsbäumen zu experimentieren. In den Anfängen wurden diese noch in Steilhängen angebaut und mit Einsatz der ganzen Familie zu Kunden und ins eigene Wohnzimmer gebracht, schritt die Entwicklung fort bis zu einer speziellen Produktion von verschiedenen Baumarten in allen Größen. Hierbei wurde auch nicht die Forstwirtschaft vernachlässigt, weil bewusst Bäume stehen gelassen wurden, die zwar zunächst auch für die Produktion von Tannengrün verwendet wurden, die heute einen schönen Hochwald bilden. Durch die stark zerklüftete Struktur im Vorderhunsrück, entwickelte sich der Forstbetrieb getrieben von der gestiegenen Nachfrage nach Brennholz zu einem echten Spezialisten in der Bewirtschaftung von Steilhängen mit und ohne Wege. Der Betrieb unseres Forstbetriebs orientiert sich bis heute an überlieferten Grundsätzen der vorhergehenden Generationen der Familie, die seit vielen Generationen Forstleute hervorbringt, die durch neu erworbene Kenntnisse laufend ergänzt werden. Ende der 1990 er Jahre stieg der Sohn des Gründers, Hubert Hanke, immer mehr in das Tagesgeschäft des Forstbetriebs ein und übernahm diesen im Jahr 2002. In beratender Funktion ist sein Bruder, Dr. Gerhard Hanke, bis heute für den Betrieb aktiv. Da die Forstwirtschaft ein Geschäft ist, dessen Zeithorizont in Generationen gemessen wird, wird bereits die dritte Generation aktiv in den Betrieb eingebunden.


Ohne Wege keine Nutzung


Eines der wichtigsten Zitate des Unternehmensgründers, das für uns bis heute von höchster Relevanz ist, ist der Satz "ohne Wege keine Nutzung". Dieser Satz ist bis heute einer unserer Leitsätze in der Bewirtschaftung, da ohne Wege weder kein Holz noch Weihnachtsbäume abtransportiert werden können. Aus diesem Grund setzen wir uns für die Errichtung von naturnahem Wegen ein, die auch von Wanderern genutzt werden können. Am Wegesrand entsteht so ein Waldrandbiotop, das in der Vergangenheit durch die Intensivierung der Land- und Forstwirtschaft verdrängt wurde.


Monokulturen schaden dem Betrieb und der Umwelt


In unserem Betrieb wird bewusst auf Monokulturen verzichtet, die bestimmte Größen überschreiten, weshalb in vielen unserer Weihnachtsbaumkulturen Streifen mit anderen Baumkulturen angelegt sind. Monokulturen sorgen ab einer bestimmten Größe zu einem Erhöhten Bedarf an Insektiziden und Pestiziden, weil sich Schädlinge dort sehr stark vermehren und von dort aus ausbreiten können. Ein kompletter Verzicht auf Monokulturen ist selbverständlich besonders in der Produktion von Weihnachtsbäumen nicht möglich, weil dadurch zu hohe Kosten entstehen würden. Deshalb setzen wir auf die dezentrale Anlage von unseren Produktionsflächen, damit der Eingriff in die Natur möglichst gering ist. Auch in der Natur entstehen durch bestimmte Prozesse lokale Monokulturen, da jeder Baum seinen bevorzugten Standort hat und so im Laufe der Zeit die anderen Baumarten verdrängt. So findet jeder Baum seine biologische Nische. 


Schutz von alten, seltenen Baumarten und Versuch neuer Baumarten


In unseren Beständen werden seltene Baumarten besonders geschützt. Bei unseren zahlreichen Begehungen beobachten wir die Waldstruktur und kartieren besonders seltene oder schöne Bäume. Dies ist besonders wichtig, damit diese Bäume auch in Zukunft besonderen Schutz erfahren können. Auf unseren Flächen haben wir bereits seltene Baumarten wie Elsbeere, Speierling, Eberesche und Wildbirne gefunden und kartiert. Doch im Anbetracht des Klimawandels müssen neue Baumarten gefunden werden, die diesen neuen Klimabedingungen angepasst sein müssen. Wir gehen davon aus, dass sich unser Klima in Zukunft in Richtung des Klimas der amerikanischen Westküste entwickeln wird. Aus diesem Grund testen wir bereits heute verschiedene Baumarten wie den Mammutbaum, Abies Grandis und Douglasie auf ihre Eigenschaften in unseren Breiten. Dazu haben wir auch Flächen aufgeforstet, auf denen Schwarznuss, Esskastanie und Wildkirsche angepflanzt sind, weil diese Baumarten in Deutschland sehr selten geworden sind.